Noise Cancelling Kopfhörer

Kopfhörer und Headsets, vor allem: Noise Cancelling Kopfhörer, sind nicht nur ein Trend, sondern gehören für mich zur essentiellen Ausstattung für alle Menschen, die Texte schreiben. Und zwar unabhängig davon, ob du mit Musik schreibst oder lieber in Stille. (Ganz viele Tipps zum Schreiben mit Musik oder mit Naturgeräuschen findest du im Blogpost „Musik zum Schreiben von Texten“.)

Eine echte Bereicherung sind die Kopfhörer vor allem für die, die professionell oder leidenschaftlich Texte schreiben. (Leidenschaftlich im Sinne von: Es ist ein Hobby, aber du verwendest viel Zeit und Herzblut darauf.) Denn dann verbringst du regelmäßig Zeit damit – und bei jeder Störung brauchst du (statistisch) etwa 20 bis 30 Minuten, um wieder in den kreativen Flow zu kommen.

Inhaltsverzeichnis

Warum sind geräuschabschirmende Kopfhörer beim Schreiben so wichtig?

Stell dir vor, du sitzt an deinem Schreibtisch, bereit, in deine Geschichte oder deinen Webseitentext einzutauchen – und plötzlich reißt der Lärm der Außenwelt dich aus deiner Konzentration. Hier kommen die Noise Cancelling-Kopfhörer ins Spiel.

Denn es sollte nicht vom Zufall abhängen, ob du jetzt (jetzt gleich!) konzentriert schreiben kannst – oder erst dann

Selbst wenn du knallhart trainierte Konzentrationsmuskeln hast, zehrt es an ihnen, wenn sie immer wieder gegen Ablenkungen anarbeiten müssen!

Soundtrack deiner Kreativität: Warum Musik und Stille für Autoren essentiell sind

Musst du in einer unruhigen, lauten Umgebung texten, kann ich dir Noise Cancelling Kopfhörer empfehlen. Der Preis ist im Vergleich zu früher drastisch gesunken und es gibt sogar schon gute schnurlose ab ca. 80 Euro. (Schnurlos ist ganz wichtig, sonst verhaspelt sich gern die Schnur mit deinen Fingern beim Tippen. Auch das lenkt dich ab.)

Ich schwöre auf Playlists für jedes Projekt (mehr dazu in einem separaten Artikel). Aber auch wenn du ohne Musik schreiben möchtest, können besonders die abschirmenden Noise Cancelling Kopfhörer dir genau die »Kulisse« bieten, die förderlich für dein Schreiben ist.

Häufig »füttere« ich die Kopfhörer z. B. mit den Klanglandschaften der Calm-App oder aus Spotify. (Mehr Tipps dazu findest du im Blogpost über »Schreiben mit Musik«.)

Was unterscheidet jetzt »normale« Kopfhörer von denen mit Noise Cancelling?

Noise Cancelling: Was ist das eigentlich und wie geht das?

Es gibt passives und aktives Noise Cancelling (letzteres wird abgekürzt ANC). »Noise Cancelling« ist Englisch, auf Deutsch sagt man oft »Geräuschunterdrückung«; korrekter als Übersetzung wäre »Lärm-Auslöschung« bzw. »Lärm ausgleichend«. Das beschreibt nämlich die Funktionsweise ganz gut: siehe unten.

Passives Noise Cancelling

Wenn du dir eine dicke Wollmütze bis über die Ohren ziehst, ist das quasi schon passives Noise Cancelling. 😉

Passive Geräuschunterdrückung gibt es nur bei Kopfhörern und Headsets mit gepolsterten Muscheln, die deine Ohren ganz umschließen.

Die ganzen In-Ear-Headsets wie zum Beispiel die Apple Airpods arbeiten hingegen nur mit aktiver Geräuschunterdrückung.

Man kann sich vorstellen: Je weniger deine Ohren von einem dicken Polster abgeschirmt sind, umso mehr muss die aktive Geräuschunterdrückung (siehe unten) aufgedreht werden, wenn es laute Umgebungsgeräusche gibt.

Aktive Geräuschunterdrückung (ANC)

In NC-Kopfhörern sitzen kleine Mikrofone, die vereinfacht gesprochen »ständig mithören« und die Umgebungsgeräusche aufnehmen.

Dieser Lärm wird dann von einem speziellen Schaltkreis innerhalb der Kopfhörer verarbeitet und analysiert. 

Es folgt der geniale Unterschied zu normalen Kopfhörern: Die Schaltkreise in den Kopfhörern erzeugen jetzt ein »Gegengeräusch«, das die Wellenform der Umgebungsgeräusche exakt neutralisiert. (Oder es zumindest versucht.)

Umgebungslärm minus Gegengeräusche = im besten Fall fast vollkommene Stille im Ohr. Meist verbleibt ein leises Rauschen. (Ob dich das Rauschen stört, musst du ausprobieren, siehe unten.)

Spring hier auf die Warteliste für meinen Kurs „Produktiv schreiben“, wo wir deine innere Kritik erforschen und erste Judo-Moves entwickeln, damit sie dich in Ruhe schreiben lässt.

Sind die Kopfhörer gut verträglich?

Manche Menschen vertragen dieses Rauschen der aktiven Geräuschunterdrückung nicht. Schlimmstenfalls wird ihnen davon schwindelig. 

Ob und wie laut man das Rauschen hört, hängt nicht unbedingt von dir ab, sondern auch von den Kopfhörern und der verwendeten Technologie. 

Bei meinen ersten (damals ziemlich teuren) Sennheiser NC Kopfhörern war das Rauschen »im Leerbetrieb« mir unangenehm; genauso bei den Sony In-Ear-Kopfhörern meines Mannes.

Ich vermeide bei solchen Kopfhörern das »Leerlaufgeräusch«, indem ich dynamische Naturgeräusche (z. B. Regen, Gewitter) einspiele, wenn ich keine Musik hören mag.

Meine momentanen Kopfhörer sind Over-ears, also mit aktivem UND passivem Noise Cancelling, sie haben einen Bruchteil der Sennheiser gekostet – und ein Rauschen fällt mir nicht auf.

Wenn du empfindlich auf ANC reagierst, probiere verschiedene Kopfhörer durch vor dem Kauf – und zwar im »Leerbetrieb«, also ohne Musik. 

Und verwende am besten ein Over-Ear-Modell, denn je mehr passives Noise Cancelling deine Kopfhörer bieten, umso weniger müssen sie das ANC anwerfen!

Vorteile von Noise Cancelling-Kopfhörern

Ein paar Vorteile für deine Konzentration habe ich schon oben genannt. Ein vielleicht überraschender Vorteil gegenüber normalen Kopfhörern: Der Schutz deines Gehörs.

Weil die Außengeräusche reduziert werden, musst du deine Musik nicht so laut aufdrehen und verstehst sie trotzdem glasklar. Besonders wenn du häufig und länger Kopfhörer in lauter Umgebung trägst, riskierst du, deinem Gehör zu schaden (z. B. hier erklärt).

Die NC-Kopfhörer schützen also nicht per se deine Hörvermögen, sondern dann, wenn man sie als bessere Alternative verwendet statt reguläre Kopfhörer voll aufzudrehen.

Im Internet kursiert die Info, dass das aktive Noise Cancelling (also das »Gegengeräusch«) auf Dauer deinem Gehör schaden kann. Das konnte ich bisher bei Recherchen aber nicht mit wissenschaftlichen Erkenntnissen erhärten.

Trotzdem:

Tipps zur Auswahl von Kopfhörern

Damit dieser Blogpost nicht quasi vor dem Veröffentlichen veraltet, werde ich hier keine Best-of-Liste veröffentlichen. Ich verlinke dir das (günstige) NC-Headset, mit dem ich gute Erfahrungen gemacht habe, aber es hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel.

Als »Hilfe zur Selbsthilfe« führe ich verschiedene Faktoren auf, die deine Wahl beeinflussen könnten.

ACHTUNG!

Wenn du nach »Noise Cancelling Kopfhörer« im Internet suchst, werden dir sehr viele Headsets vorgeschlagen, die zwar den Begriff im Namen tragen – aber bei denen sich das »Noise Cancelling« nur auf das Mikrofon bezieht!

Viele Büro- und Gaming-Headsets sind darauf optimiert, dass Nebengeräusche im Mikro herausgefiltert werden.

Das bringt dir beim Hören aber keinen Vorteil und sie sind damit auch keine echten NC-Kopfhörer.

Übersicht Noise Cancelling Kopfhörer

Grob kann man unterteilen in

Klangqualität

Mikrofonqualität

Durch ein Firmware-Update des Soundcore-Kopfhörers kann man ihn auch als Mikro am Computer einbinden und die Qualität ist für den Hausgebrauch überraschend gut. 

Es lohnt sich, zu googeln, ob das bei deinem Kopfhörer der Wahl auch möglich ist, denn die NC-Kopfhörer beinhalten ja alle kleine Mikrofone. 

Wobei das Sprechen mit gut gepolsterten Kopfhörern für manche Menschen unangenehm ist (für mich z. B.). Man fühlt sich, als spräche man »unter Wasser«.

Durch ein Firmware-Update des Soundcore-Kopfhörers kann man ihn auch als Mikro am Computer einbinden und die Qualität ist für den Hausgebrauch überraschend gut. 

Es lohnt sich, zu googeln, ob das bei deinem Kopfhörer der Wahl auch möglich ist, denn die NC-Kopfhörer beinhalten ja alle kleine Mikrofone. 

Wobei das Sprechen mit gut gepolsterten Kopfhörern für manche Menschen unangenehm ist (für mich z. B.). Man fühlt sich, als spräche man »unter Wasser«.

Noise Cancelling

Ich bin durch meine Over-Ear-Kopfhörer verwöhnt, fürchte ich. 😉 Was ich bis jetzt an kleinen In-Ears probiert habe, konnte beim Noise Cancelling den Over-Ears nicht das Wasser reichen. Dabei haben meine Over-Ears 80 Euro gekostet und die In-Ears, die ich getestet habe, waren teurer.

Ich hatte zudem im Leerlauf ein störendes Geräusch im Ohr bei den In-Ears. Ich vermute, dass es daran liegt, dass sie ohne das passive NC stärker aufdrehen müssen. 

Vielleicht wäre es bei den viel gelobten Apple Airpods, Bose In-Ears etc. anders – aber da bewegen wir uns dann in Preisklassen von 200, 300 Euro und aufwärts. Am Schreibtisch verwende ich Soundcore Q30. Das heißt, die In-Ears würde ich nur unterwegs oder im Urlaub verwenden. Dafür dann soviel Geld ausgeben?

Ich gehöre aber eben leider zu den Menschen, die dieses Störgeräusch wahrnehmen. Mein Mann läuft die ganze Zeit (begeistert) mit In-Ears von Sony herum und hört kein bisschen »Fiepen«.

Einsatzbereich

Nicht nur zum Schreiben, sondern auch für das alltägliche Hören von Musik, Podcasts oder beim Anschauen von Filmen. Besonders, dass sie sich problemlos mit dem Handy UND dem Desktop verbinden (im Gegensatz zu Headsets, die ein Dongle benötigen), macht diese Kopfhörer vielfältig einsetzbar.

Warum vielleicht doch ein Gaming-Headset?

Dadurch, dass Gaming-Headsets meist dick gepolsterte Ohrmuscheln haben, die deine Ohren dicht umschließen, ist der Faktor passives Noise Cancelling oft gut gegeben. Wenn deine Umgebung nicht all zu laut ist, reicht dir das vielleicht.

Sie haben die Vorteile, dass

Viele Menschen nehmen es als gottgegeben hin, dass es sich nach einer Stunde Headset so anfühlt, als würden einem die Brillenbügel vom Kopfhörer ins Gehirn getrieben. 😉 Nein, das geht auch anders. Bei meinem aktuellen schnurlosen Kopfhörer vergesse ich sogar, dass ich ihn aufhabe, trotz der Brille.

Gamer Headsets haben häufig (nicht immer) mehr Anpassungsmöglichkeiten für den Sitz am Kopf und sogar seitliche Aussparungen für die Brille. Die Stunden, die ein/e GamerIn mit dem Teil auf dem Kopf verbringt, sind eher vergleichbar mit den Stunden eines Autors/einer Autorin, insofern kannst du dich da auch mehr auf die Rezis verlassen als bei normalen oder NC-Kopfhörern. Ist ja schön, dass Bob Müller das Headset perfekt findet bei fünf Anrufen im Büro – aber es sagt mehr aus, dass bei Annalisa nach fünf Stunden Minecraft bauen immer noch nichts gegen die Brille drückt. 😉

Und was ist mit Büro-Headsets?

Wenn bei Büro-Headsets »Noise Cancelling« als Feature steht, ist in den meisten Fällen wieder nur das Mikrofon gemeint, genau wie bei den Gaming-Headsets.

Genau wie bei den Tastaturen kann ich dir als Texte-schreibender Mensch nur empfehlen, dich von der Büroausstattung zu lösen. Jenseits davon gibt es einfach viel mehr Auswahl und auch mehr sinnvolle Bewertungen. 

Wenn ich mir jeden Kopfhörer kaufen könnte, den es gibt …

Mein Traum-Setup im Moment wäre:

weiterhin mein SoundcoreQ30 von Anker, wenn ich allein am Computer schreibe

Airpod Pro o.ä. für meine Co-Writing-Sessions und fürs Schreiben unterwegs oder von Hand auf der Couch

Weil meine JLab Go Air gerade den Geist aufgeben, werden es realistischer für unterwegs vermutlich eher diese:

die soundcore by Anker P3

oder die soundcore by Anker Liberty 4 NC

Aber die habe ich beide noch nicht ausprobiert. Mich haben nur die bisherigen Anker-Produkte überzeugt (Bluetooth-Lautsprecher, soundcore Q30 Kopfhörer), daher bekommen sie einen Vertrauensvorschuss.  

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